Bürgermeister Arne Zwick hat den Schriftzug und das Logo der Förderschule in Meßkirch enthüllt. Darauf folgt ein stimmungsvoller Festakt in der Halle am Feldweg.
Nach fast einem halben Jahrhundert der faktischen Namenslosigkeit hat die Förderschule seit dem Wochenende einen offiziellen Namen. Mit einem Festakt in der Halle am Feldweg und der feierlichen Enthüllung der Inschrift „Goldösch-Schule“ durch Bürgermeister Arne Zwick wurde der Schulname jetzt verbindlich. Die Beteiligten, Schüler, Eltern, Lehrer und Kommunalpolitik zeigten sich einig in der Beurteilung, dass mit dem neuen Namen die kleinste Meßkircher Schule einen höheren Stellenwert im Bewusstsein der Öffentlichkeit erhalten wird.
Der Name „Goldösch-Schule“ beinhaltet nicht nur die Erinnerung an einen alten Gewannnamen. „Goldösch“ stehe vielmehr auch für pädagogische Arbeit an dieser Schule. Auf diesen Aspekt ging Schulleiterin Sigrid Weißhaupt in ihrer Eingangsrede ein. Der Name habe früher einen Geländebereich mit einem sehr guten Ackerboden mit entsprechend satten Erträgen gedient. Übertragen auf die heutige Schule bedeute das, dass hier intensive und gute pädagogische Arbeit geleistet werde, mit den entsprechenden Erträgen am Ende der Schulzeit.
Kurz erläuterte Werner Fischer die Entstehung des Namens „Goldösch“. Es gebe im Landkreis keine andere Schule mit diesem Namen. Fischer: „Das ist ein Schulname mit Seltenheitswert!“ Und mit langer geschichtlicher Tradition. Er gehe, so erklärte der Heimatkundler, auf die bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts 1000 Jahre lang betriebene Drei-Felder-Wirtschaft zurück. Jede Gemarkung war in drei Ösch-Bereiche aufgeteilt. Jeweils in einem Areal durfte ein Jahr lang nichts angebaut werden. Fischer: „In Meßkirch gab es das Schafösch, das Tannenösch und eben das Goldösch.“ Weil diese alten Flurnamen immer mehr in Vergessenheit gerieten, sei die Namensgebung für die Schule besonders erfreulich.
Nicht ganz so tief in die Stadtgeschichte griff der Bürgermeister. Arne Zwick formulierte seine Zufriedenheit darüber, dass die Förderschule „46 Jahre nach ihrer Gründung endlich einen Namen bekommen“ habe. Zufrieden zeigte sich das Stadtoberhaupt mit einem Gewannnamen. Das sei angesichts der Diskussionen über die Namensgeber Martin Heidegger und Conrad Gröber wichtig. Die Unbenklichkeit des Namens sei auch dadurch zum Ausdruck gekommen, dass die Zustimmung durch den Gemeinderat fast zur Formsache geworden war. Ein Schulname sei gleichzeitig ein „wichtiges Mittel zur Identitätsstiftung“. Ähnlich zufrieden äußerten sich für die Erziehungberechtigen Regina Woock vom Elternbeirat sowie die beiden Schülersprecherinnen Karina Rogowski und Nina Wohlhüter.
Die Schüler hatten für die Feierstunde ein buntes Programm vorbereitet. Die Mittelstufe sorgte mit Percussion, Tanz und rhythmischem Beat gleich zu Beginn für wache Stimmung. Die Unterstufe fand Beifall mit ihrer Szene aus dem „Dschungelbuch“. Das Musikstück „Wir sind groß“ von der Oberstufenband bildete den Abschluss.
Danach unternahmen die Gäste den kleinen Fußmarsch von der Halle zur ehemaligen Landwirtschaftsschule, in der seit 1973 die Förderschule untergebracht ist. Der an der Fassade angebrachte riesige Schriftzug „Goldösch-Schule“ war ebenso wie das neue Logo der Bildungseinrichtung mit roten Tüchern verhüllt. Arne Zwick musste nur an einem Strick ziehen, um Schriftzug und Logo zu enthüllen. Nun stand die Goldösch-Schule zur Besichtigung offen. Und die Gäste erwartete ein Buffet.
Sigrid Weißhaupt ist seit 2014 Leiterin der jetzt in Goldösch-Schule umbenannten Förderschule.
Frau Weißhaupt, wie groß ist Ihre Schule?
Wir haben gegenwärtig 36 Schüler in den Klassensstufen eins bis neun. Die Jungen und Mädchen werden von mit mir zusammen elf Lehrkräften unterrichtet.
Was bedeutet es für die Schule, jetzt einen eigenen Namen zu haben?
Ein eigener Name stärkt die Identität. Außerdem haben wir jetzt auch wie die anderen Schulen in Meßkirch einen unverwechselbaren Namen. Zuerst hießen wir Förderschule. Daraus wurde jetzt in jüngster Zeit das SBBZ.
SBBZ?
Ja, das steht für Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum.
Wie lange hat die Namenssuche gedauert?
In der konkreten Phase etwa ein halbes Jahr lang. Ich wollte zunächst den Namen eines bekannten Meßkirchers haben, der sich im Schul- oder Sozialbereich verdient gemacht hat. Aber da war niemand zu finden.
Wie kam es dann zur Goldösch-Schule?
Diesen Geistesblitz hatte mein Mann Helmut Weißhaupt. Er ist Konrektor an Konradin-Kreutzer-Schule. Ich finde die Idee gut, zumal ja keine Meßkircher Persönlichkeit zu finden war.
Fragen:Hermann-Peter Steinmüller
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